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3 October, 2005Gemeinsam für eine nachhaltige Familienpolitik

Eine gemeinsame Positionsbestimmung für eine erfolgreiche Familienpolitik legten die Bundesministerin für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, Renate Schmidt, und der Vorsitzende der IG Bergbau Chemie Energie, Hubertus Schmoldt, am Donnerstag in Berlin vor. Sie präsentierten zugleich zwei Handlungsleitfäden für eine familienorientierte Betriebsrats- und Personalratspolitik und formulierten die Rolle der Gewerkschaften für eine Zukunft mit mehr Kindern.
"Eine nachhaltige Familienpolitik hat die Chance, zentrale Werte wie Rückhalt in der Familie, Entfaltung der Person und Gleichstellung der Geschlechter mit wirtschaftlicher Dynamik und Chancengerechtigkeit durch Bildung von Anfang an so zu verbinden, dass daraus ein Erfolg für alle entstehen kann", heben Schmidt und Schmoldt die gemeinsame Verantwortung von Gewerkschaften und Politik hervor. Der Politikwechsel zu einer nachhaltigen Familienpolitik sei erfolgreich, weil er mit der "Allianz für die Familie" aus Wirtschaft, Gewerkschaften und Politik von starken gesellschaftlichen Kräften getragen und gestaltet werde.
Die Bundesministerin für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, Renate Schmidt, erklärte: "Die Gewerkschaften setzen sich aus gutem Grund für eine moderne Familienpolitik ein. Die Vereinbarkeit von Familie und Beruf muss ureigenes Thema der Tarifparteien sein. Allzeit verfügbare Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen können nicht das Leitbild sein, wir brauchen flexible Arbeitszeiten. Wenn Müttern Karrierechancen verwehrt bleiben und Väter in Elternzeit belächelt werden, wird der Nachwuchs in Deutschland ausbleiben. Die Wirtschaft ihrerseits braucht das Potential gut ausgebildeter Frauen und Männer. Familienpolitik ist daher Standortpolitik."
Der IG BCE-Vorsitzende Schmoldt hob hervor: "Die Zahl der Menschen im erwerbsfähigen Alter wird mittelfristig deutlich sinken, die demogra-fischen Daten belegen dies eindeutig. Auch aus diesem Grund wird sich Deutschland den überkommenen Zustand nicht länger leisten können. Es müssen mehr und bessere Möglichkeiten geschaffen werden, um Familie und Beruf für Frauen und Männer besser vereinbaren zu können. In dieser Frage stimmen wir mit unserem Sozialpartner, dem Bundesarbeitgeber-verband Chemie überein. Die ersten Schritte sind bereits getan, auf betrieblicher Ebene gibt es dazu bereits eine Reihe von Vereinbarungen. Ich bin ganz sicher, dass das Thema auf der Agenda bleibt und auch in der Tarifpolitik eine zunehmend wichtigere Rolle spielen wird."